Das goldene Au

Das Goldene Au Seite 6 „Vor Pest, Hunger und Krieg verschone uns, oh Herr“ Als Dorf an zwei Fernhandelsstraßen war der Ort immer besonders gefährdet durch durchmarschierende Truppen und fahrendes Volk. So wird vermutet, dass die Pest, die in den Jahren ab 1632 in unserem Gebiet grassierte, durch Söldner eingeführt wurde. Diese Krankheit, die im Klostergericht Ettal und in der Graf- schaft Werdenfels besonders wütete, hat nach allen Indizien unseren Ort allerdings verschont. Als Grund für diese „Immunitätsinsel“ Au wird der relative Wohlstand vermutet, der auf Gipsproduktion, Flößerei und das Fehlen von sehr kleinen Höfen (Leersölden) zurückzuführen ist. Von Kriegen blieb Au allerdings genauso wenig verschont wie die Nachbardörfer. Waren die Schäden, die der Dreißigjährige Krieg (1618 -1648) hinterließ, noch gering - von einem Bauernhof ist uns allerdings eine Plünderung bekannt - so wurde im Spanischen Erbfolgekrieg (1701 -1714) das Dorf zum Kriegsschauplatz und litt unter den Schikanen und Raubzügen der Soldateska. In beiden Kriegen wurden Schanzen errichtet. Sie wurden im Dreißigjährigen Krieg nicht benötigt, im Spanischen Erbfolgekrieg brachten sie keinen Schutz. Im Gefecht am Steinernen Brückl (1703) erlitten die bayerischen Truppen gegen die Österreicher eine schwere Niederlage, die das Oberland für die Kaiserlichen öffnete und Not und Elend über die Bevölkerung brachte. Auch in den Napoleonischen Kriegen (1797-1815) machte die Bevölkerung üble Erfahrungen mit einquartierten und durchmarschierenden Truppen. Videoclip ‚Schanzen‘ Videoclip ‚Von Bösen Leuten ausgeplündert‘‘ Arzt mit Pestschutz Schanze im Süden von Oberau 1721/22

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